ARGILE
ZEICHNUNGEN AUF PAPIER (75x55cm)
Wie Ganzkörperporträts in einer hieratischen Statur, ähnlich den ersten Fotografien, drängen sich diese anthropomorphen Formen ins Blickfeld. Im leeren Raum schwebend, wird jede von ihnen von einem strukturellen Gitter durchzogen, das einem unsichtbaren, allgegenwärtigen Element Form zu geben scheint – der Ausdruck einer diskreten, aber spürbaren Unterstützung, die verborgene Realitäten hinter den Erscheinungen andeutet.
Jeder Kratzer, jeder Bruch wird zur Metapher für das menschliche Leben, gezeichnet von Narben und Herausforderungen. Doch trotz ihrer Risse, manchmal ihrer klaffenden Lücken, strahlt ihre Zerbrechlichkeit eine magnetische Schönheit aus. Jede Vase wird so zum Gefäß einer Geschichte, eines Weges, einer Erinnerung und offenbart eine strenge Schönheit und eine stille Widerstandskraft gegenüber den Widrigkeiten des Lebens.
Diese Zeichnungen stellen uns die Frage nach der Würde in der Zerbrechlichkeit, der Resilienz trotz der Prüfung, nach dem Wesenskern dessen, was uns als Menschen in unserer unbestreitbaren einzigartigen Wertigkeit ausmacht. Es sind Fenster, die sich zu universellen Wahrheiten öffnen, wo Form und Seele in einen stillen und tiefen Dialog treten.